Geschichte

Wenn es Euch nicht gäbe, man müsste Euch erfinden!

(Finanzminister a.D. Dr. Rudolf Eberhard anlässlich der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst in Aachen 1972)

Entstehung

Es war im Jahre 1928 als nach der Überlieferung 28 gstandene, alteingesessene Münchner Mannsbilder sich das erste Mal im Löwenbräukeller in froher Runde trafen.

Sie wollten eigentlich nur mit alten Gepflogenheiten und Zwängen brechen – sozusagen alte Zöpfe abschneiden – da sie alle Mitglieder der Bürger-Sängerzunft München (BSZ) waren und damischerweise eine Art Abmahnung bekamen wegen „über Gebühr lustigen Benehmens“ während der Proben. Dabei wollten sie doch nur singen, wie ihnen der Schnabel gewachsen war. Schon bald wurden die Treffen dieser „Revoluzzer“ im Turm des Löwenbräukellers zur allwöchentlichen Gewohnheit – ohne dass sie die Verbundenheit zu ihrem alten Verein aufgaben und so ist es bis heute geblieben.

Turmfalken schworen sie sich künftig zu nennen. Und auch zusammenzuhalten wie Pech und Schwefel.

Nach dem Motto:

In Freundschaft treu, im Liede frei, im Kampfe hart – ist Falkenart !

Trotz aller Widrigkeiten der Kriegsjahre des 2.Weltkrieges und Zerstörung des Turms im Jahr 1944 konnten die Turmfalken ohne Unterbrechung ihre Zusammenkünfte aufrecht erhalten.

In dieser schweren Zeit fanden zwei Künstler den Weg zu den Turmfalken:

Michl Ehbauer, der unvergessliche Mundartdichter und Schöpfer der Bayrischen Weltg´schicht, und der Zeichner und Graphiker Emil Tieck, ohne dessen Feder die Chronik der Turmfalken undenkbar wäre.


Nach dem 2. Weltkrieg

Nach Kriegsende und Wiedererrichtung des in den letzten Kriegstagen zerstörten Turms konnten erst am 08. November 1951 die Zusammenkünfte im Turmstüberl selbst wieder aufgenommen werden.

 

Die Falken, ein „lustig Völkchen“, wie sie der erste Nachkriegs-Oberbürgermeister Karl Scharnagl nannte, waren aus ihrem Kellerdasein erlöst und konnten in Ihrem Horst die alten Traditionen wieder aufleben lassen:

Insbesondere die Tradition der Falkendichter als Meister des geschriebenen und gesprochenen Wortes wurde durch den Volksschauspieler Hans Fitz sowie die Mundartdichter Sepp Kiefer und Peps Steidle, der auch in den Kreis der Turmschreiber aufgenommen wurde, mit ihren Verserln und G´schichten fortgesetzt.


 

Von den Turmfalken zu den Damischen Rittern

Keine gute oder böse Fee hatte hier ihre Hand im Spiel. Es war vielmehr so:

Der Wirt des Löwenbräukellers, Xaver Heilmanseder, klagte seinen Freunden, dass die Gaukler zerstritten wären und er nun da stehe, mit den zwei besten Terminen der Saison und einem leeren Saal.

In diesem Fall hatte er jedoch die Rechnung wirklich ohne die Turmfalken gemacht. Die Köpfe der Turmfalken rauchten, ihr Gefieder spreizte sich, ein Ballmotto musste her.

„Damische Ritter, mit ein´m Brettl vor´m Hirn, mit ein´m Spatzlseier am Kopf und unsere Damen mit Schöpflöffeln als Brustpanzer“ entschied Gründungsmitglied Edi Gebetshammer.

 

Die Damischen Ritter waren geboren!

Und sie leben immer noch!